Das Projekt (Archiv)

Die Beringerbrücke im Westen Ulms unterlag seit ihrer Entstehung 1907 zahlreichen Sanierungen und Erneuerungen. Von dem damaligen Fachwerkbau ist nichts mehr zu sehen, Zeit und auch Krieg erforderten immer wieder Erneuerungen und auch die Pflastersteine wichen schließlich einem Asphaltbelag.

Die Brücke ist alt und verrostet. Teile der Stahlträger fallen ab und insgesamt weist der 320 Meter lange Bau weit über 100 kritische Stellen auf. Längst ist die Beringerbrücke für den Verkehr gesperrt und fest verschweißte Gitter über die Fahrbahn verweigern auch dem letzten, trotzigen Fußgänger den Zutritt.

Die Beringerbrücke ist nicht mehr sanierbar und muss daher abgerissen werden.

Das Brückenbauwerk enthält so viel Rost, aber auch Teer und Asbest, dass sie nicht erhalten werden kann. Doch bevor der Abriss eingeleitet werden kann, muss für die derzeitig daran befestigte Fernwärmeleitung eine Ausweichbrücke errichtet werden. Die Dampfleitungen für das nördliche Stadtgebiet – mit Michelsberg, Safranberg, Böfingen, Oststadt – laufen bisher an der Beringerbrücke entlang. Für sie wird 30 Meter weiter östlich eine Ersatzbrücke errichtet, um die Stadtteile weiter versorgen zu können.

Brückenneubau

Mit dem Rückbau der Beringerbrücke entfällt eine vor allem für Anwohner wichtige Verbindung vom Eselsberg nach Söflingen und zur Blaubeurer Straße. Das soll aber nicht so bleiben. Alternativen werden geprüft und der Gemeinderat wird sich in der zweiten Jahreshälfte mit den Optionen befassen. Derzeit läuft ein Verkehrsgutachten.

Ansicht gravierender Brückenschäden der Beringerbrücke

Bevor mit dem Rückbau der Brücke begonnen werden kann, muss für die sich an der Beringerbrücke befindlichen Fernwärmeleitungen eine neue reine Rohrleitungsbrücke für die Versorgungsleitungen der Fernwärme Ulm gebaut werden. Diese liegt 30 Meter östlich von der Beringer Brücke.

Die Länge dieser Rohrleitungsbrücke beträgt ca. 290 Meter.

Für den Bau dieser Versorgungsbrücke müssen fünf Stützen zwischen den Gleisen installiert werden. Da der Bahnverkehr nicht gestört werden darf, werden diese  jeweils von der Nord- und Südseite  eingehoben. Dazu müssen auf beiden Seiten Schwerladekräne mit 130 Meter langen Auslegern aufgebaut werden. Um diese 1000-Tonnen-Mobilkräne überhaupt sicher aufstellen zu können, sind entsprechende Vorarbeiten wie die Erstellung eines Bodengutachtens und der Bau der Kranstandorte inklusive der notwendigen  Gründungsarbeiten notwendig.

Während der Erstellung der Kranstandorte und den Einhubarbeiten  kommt es sowohl im Bereich Am Bleicher Hag als auch in der Beringerstraße zu halbseitigen und auch zu Vollsperrungen von längerer Dauer.

Die Vollsperrung der Straße am Bleicher Hag in dem von den Arbeiten betroffenen Bereich erfolgt von Ende April 2020 bis Mitte Juni 2020.

Die Beringerstraße (nur Bereich hinter Hornbach) ist von Mitte April 2020 bis Ende Juli 2020 voll gesperrt.

Für die Dauer der Einbindung dieser neuen Leitungen auf die Bestandsleitungen, die  mehrere Tage benötigen wird, werden die Stadtteile Michelsberg, Safranberg Oststadt und Böfingen über der Dampfleitung Süd versorgt. Die Versorgung der genannten Stadtteile ist nur im Sommer möglich, da hier der Wärmebedarf deutlich niedriger ist als im Winter.

Karte der von der FUG versorgten Dampfgebiete im Osten der Stadt, sowie die Rolle der Beringerbrücke als Träger der Fernwärmeleitung

Der Rückbau der Beringerbrücke beginnt im August 2020. von den insgesamt acht Abschnitten werden die beiden nördlichen Felder zuerst abgebaut, da diese im schlechtesten Zustand sind.

Zur Vorbereitung müssen die Oberleitungen abgehängt und Stützen angebracht werden, um die Konstruktion zu stabilisieren, Danach werden die Felder dann mit einem Mobilkram eines nach dem anderen zu den Gleisen abgesenkt und direkt vor Ort demontiert.

Anschließend erfolgt der Abtransport und Entsorgung des Sondermülls, für den aufgrund der Rost, Teer und Asbestverseuchung genaue Auflagen eingehalten werden.